den_sentrale_årsak_til_økologisk_krise

From: Karsten Johansen (kvjohans@online.no)
Date: Fri Mar 24 2000 - 15:59:08 MET

  • Next message: asgeirbj@student.sv.uio.no: "Re: LM-rettsaka og ITNs falskneri."

    ...er dogmet om "den økonomiske veksten" som må fortsette i det uendelige.
    "Økonomisk vekst" er en dekkbetegnelse for kapitalens vekst. Varekonsumet
    skal øke 80 pst. i løpet av de neste 20 år for å få til målene om økonomisk
    vekst. Det utelukker løsning av den økologiske krisen. Det vil forverre den
    til det uutholdelige, rent bortsett fra: hvor i huleste skal folk gjøre av
    alt det konsumerte? Mye ender som fett på sidebeina, men resten?

    En glimrende og klar analyse fra dagens taz.

    Karsten Johansen

    PROGNOSTIZIERTER ENERGIEVERBRAUCH: WACHSTUM FRISST KLIMASCHUTZ

    Versöhnung unmöglich

    Marktwirtschaft und Umweltschutz sind grundsätzlich unvereinbar. Diese
    Interpretation seiner Energieprognose bis 2020 will der Mineralölkonzern
    Esso nicht hören. Eine zentrale Aussage der Studie läuft trotzdem darauf
    hinaus: Wirtschaftswachstum macht die Bemühungen um ökologische Erfolge
    weitgehend zunichte. Zwar werden der Energieverbrauch in Deutschland und die
    dabei entstehenden Abgase in den nächsten 20 Jahren sogar absolut
    zurückgehen - das Weltklima wirklich zu schützen wird damit jedoch nicht
    gelingen. Die Bundesregierung kann ihre Zusagen zur Verringerung des
    Kohlendioxidausstoßes wohl nicht einzuhalten. Treibhaus bleibt Treibhaus.

    Die Ursache liegt nahe: Jahr für Jahr wächst die Summe der hergestellten
    Waren und Dienstleistungen. Bei ihrer gegenwärtigen Tagung in Lissabon
    peilen die europäischen Regierungen an, sich auf ein Wirtschaftswachstum von
    3 Prozent jährlich zu verpflichten. In den nächsten 20 Jahren wird dadurch
    die Menge der produzierten Güter um 80 Prozent zunehmen. Mehr
    Computerfabriken brauchen zusätzlichen Strom; mehr Büros und Wohnungen
    benötigen zusätzliche Wärme. Dieses Wachstum frisst wesentliche Teile des
    Umweltschutzes wieder auf, der durch höhere Energieeffizienz - die bessere
    Ausnutzung von Energie - eigentlich ermöglicht werden könnte.

    Aus dieser Situation gibt es heute keinen Ausweg. Alle Reden über die
    Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gehen letztlich an der Sache vorbei.
    Tatsächlicher Klimaschutz wäre nur zu erreichen, wenn das Wachstum - im
    Gegensatz auch zu den Plänen der rot-grünen Regierung - nicht stiege,
    sondern abnähme und die Gesellschaft sich in einem stabilen Zustand
    annähernden Nullwachstums einrichten würde. Danach sieht es aber überhaupt
    nicht aus. Denn in dieser Gesellschaftsordnung stellt das
    Wirtschaftswachstum eine Voraussetzung für steigende Gewinne der Unternehmen
    dar. Und die Gewinnmaximierung steht im Rang eines heiligen Prinzips.
    Außerdem liefert das Wachstum die Voraussetzung für den sozialen
    Zusammenhalt: Nur wenn die Gewinne ausreichen, sind die Eliten bereit, etwas
    abzugeben. Wachstum ermöglicht, dass die soziale Marktwirtschaft sozial sein
    kann. Wenn die Wirtschaftsleistung umgekehrt nicht wüchse, müssten
    Armutsbekämpfung, Sozialleistungen und bessere Bildung aus der Substanz der
    Vermögenden bezahlt werden. Das würde auf tatsächliche Umverteilung von
    Reichtum hinauslaufen - eine Möglichkeit, die in der gegenwärtigen
    Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist. HANNES KOCH

    taz Nr. 6101 vom 24.3.2000 Seite 11 56 Zeilen Kommentar HANNES KOCH



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